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Ransomware-Leitfaden: Definition, Schutz & Prävention

Leitpfaden zum Schutz vor Ransomware: ✓Präventionen ✓Tools ✓Definition & Beispiele ✓Methoden ►schützten Sie sich und Ihr Unternehmen jetzt!
Inhaltsverzeichnis

Ransomware eine Definition: Was ist Ransomware?

Eine Ransomware ist eine Malware Art, die von Cyberkriminellen eingesetzt wird, um Lösegeld zu erpressen. Das Wort “Ransom” stammt aus dem englischen und bedeutet übersetzt “Lösegeld”.  daher wird eine Ransomware auch oft als Erpressersoftware bezeichnet. Es handelt sich also um ein schädliches Programm, welches bei Ausführung die Daten des Opfers stielt, verschlüsselt und daraus resultierend eine hohe Lösegeldforderung gegen die Aushändigung der Daten gefordert wird.  

Bei einer Ransomware-Attacke handelt sich also um eine Art der digitalen Erpressung durch einen gezielten Angriff auf das Sicherheitssystem eines Unternehmens. Besonders in kritischen Infrastrukturen (KRITIS) wie Krankenhäusern, kann ein ungewollter IT-Ausfall ohne Backup schon fatale Folgen haben und führt oft dazu, dass die Opfer lieber Zahlen als Maßnahmen zu ergreifen. 

Welche Arten von Ransomware gibt es?

Ein Ransomware-Angriff gehört zur Familie der Malware und zielt auf sensible personenbezogene oder unternehmensrelevante Daten ab. Die Daten werden verschlüsselt und erst durch Lösegeld-Zahlung wieder freigegeben. Durch verschiedene Social-Engineering-Methoden wie Spear-Phishing oder DNS-Spoofing erhalten Hacker Zugang zu Ihren Daten. 

Es existieren verschiedene Ransomware-Arten, die sich in der Durchführung und Manipulation des Ransomware-Angriffs unterscheiden. Nachfolgenden befinden sich die häufigsten Formen:  

  1. Locker-Ransomware: Locker-Ransomware ist eine Form, bei der der Zugriff auf das System oder bestimmte Dateien blockiert wird, ohne sie zu verschlüsseln. Das Ziel bei diesem Ransomware-Angriff besteht darin, den Nutzer daran zu hindern, auf seine eigenen Dateien oder sogar das gesamte System zuzugreifen. Durch einen Text auf dem Sperrbildschirm erscheint eine Lösegeldforderung, die das Opfer zusätzlich unter Druck setzen soll.   
  1. Scareware: Diese Art des Ransomware-Angriffs ist darauf ausgerichtet, Angst und Panik zu erzeugen, um den Nutzer zu manipulieren. Durch gefälschte Warnmeldungen (mittels Pop-ups) über angebliche Sicherheitsprobleme fordert eine Scareware den Anwender zur Zahlung auf, um das Problem zu beheben. Gefälschte Antivirensoftware oder Sicherheitslösungen zu erwerben. Der Schwerpunkt liegt auf psychologischer Manipulation, weniger auf physischer Sperrung von Dateien. 
  1. Doxware: Doxware zielt darauf ab, sensible Unternehmensinformationen oder persönliche Daten zu stehlen und damit zu drohen, sie zu veröffentlichen, wenn das Lösegeld nicht gezahlt wird. Als häufige Methode für einen solchen Ransomware-Angriff geben sich Cyberkriminelle als Gesetzeshüter aus. Durch angebliche illegale Online-Aktivitäten mit der Drohung einer Gefängnisstrafe kommt es zur Zahlungsaufforderung, um dieser angeblichen Straftat zu entgehen.  
  1. RaaS (Ransomware as a Service): RaaS ist eine von Hackern bereitgestellte Variante einer Ransomware, bei der Cyberkriminelle eine gehostete Malware gegen eine Gebühr anbieten. Es ist also eine von Hackern angebotene Dienstleistung, um gegen einen Anteil der Erpressungssumme den vollständigen Ransomware-Angriff durchzuführen.  
  1. Krypto-Ransomware: Krypto-Ransomware ist eine der häufigsten Ransomware-Attacken, bei denen Dateien auf dem infizierten System verschlüsselt werden. Die Opfer werden zur Zahlung aufgefordert, um den Entschlüsselungsschlüssel zu erhalten. Diese Art von Ransomware hat in den letzten Jahren aufgrund ihrer Effektivität und des Einsatzes von Kryptowährungen stark zugenommen. 

Beispiele für Ransomware 

Ransomware-Angriffe sind nicht neu, finden aber in den letzten Jahren immer häufiger statt. Um eine Vorstellung und Sensibilisierung für diverse Ransomware-Attacken zu bekommen sind nachfolgend zwei Beispiele erklärt. 

Ransomware-Beispiel “WannaCry”: WannaCry war ein umfangreicher Ransomware-Angriff, der im Mai 2017 weltweit für erhebliche Schäden sorgte. Der Angriff begann mit der Ausnutzung der Sicherheitslücke namens EternalBlue, die von der NSA entdeckt und von der Hackergruppe Shadow Brokers veröffentlicht wurde. Ein Hacker gelangte auf diese Weise in die Systeme von Unternehmen, die ältere Windows-Betriebssysteme verwendeten und ihre Systeme nicht rechtzeitig mit den notwendigen Sicherheitsupdates aktualisiert hatten. 

Nach erfolgreichem Eindringen begann WannaCry sich im Netzwerk zu verbreiten. Die Ransomware verschlüsselte Dateien auf den infizierten Computern, darunter Dokumente, Bilder und Datenbanken. Betroffene Nutzer wurden mit einer Lösegeldforderung konfrontiert, die dazu aufforderte, eine bestimmte Summe in Kryptowährung, meist Bitcoin, zu zahlen, um den Entschlüsselungsschlüssel zu erhalten und ihre Dateien wiederherstellen zu können. 

Ryuk: Ryuk ist ein Trojaner, der sich 2018 bevorzugt bei großen Organisationen und kritischer Infrastrukturen ausbreitete. Nach der initialen Infektion durch Phishing-Mails, die häufig durch Emotet oder TrickBot vermittelt wird, gelang der Virus ins Netzwerk, verschlüsselte strategisch wichtige Dateien und zeigte individuell angepasste Lösegeldforderungen an. Die Auswirkungen waren gewaltig. Insgesamt wurde der Schaden auf über 640.000 US-Dollar geschätzt.  

Folgende Ransomware-Angriffe wurden in den vergangenen letzten Jahren durchgeführt:  

  •  dDoppelPaymer 
  • GandCrab 
  • Maze 
  • MeduzaLocker 
  • NetWalker 
  • NotPetya 
  • Petya 
  • REvil 
  • Locky 
  • SamSam 
  • BadRabbit 
  • BitPaymer 
  • Cerber 
  • CryptoLocker 
  • Dharma 
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Wie lange existiert Ransomware schon?

Die Geschichte der Ransomware reicht bis in die späten 1980er Jahre zurück. Das erste dokumentierte Ereignis war der „AIDS-Trojaner“, der auf Disketten verbreitet wurde. In den 2000er Jahren entwickelte sich die Ransomware weiter, wobei die Täter begannen, Verschlüsselung für ihre Angriffe zu nutzen. 2005 trat „Gpcode“ auf und markierte den Beginn moderner Ransomware.  

Ein entscheidender Wendepunkt war 2013 mit „Cryptolocker“, der erstmals starke Verschlüsselung einsetzte und Bitcoin für Lösegeldzahlungen forderte.  

2017 erschütterte „WannaCry“ die Welt mit seiner schnellen Verbreitung und enormen Auswirkungen auf globale Organisationen. Es waren über 200.000 Computer in 150 Ländern betroffen, was einen Schaden von schätzungsweise 6 Milliarden US-Dollar betrug. 

Wie funktioniert eine Ransomware?

Ransomware ist eine Art von schädlicher Malware oder Trojaner, die darauf abzielt, den Zugriff auf bestimmte Dateien oder sogar das gesamte Computersystem zu blockieren, und dann fordert sie vom Opfer Lösegeld für die Freigabe dieser Ressourcen. Nachfolgenden sind die grundlegenden Schritte, wie eine Ransomware in vereinfachter Form funktioniert: 

Infektion: Ransomware gelangt oft durch bösartige E-Mail-Anhänge, infizierte Websites oder über Sicherheitslücken in der Software in das System. Der Benutzer wird dazu verleitet, eine infizierte Datei zu öffnen oder einen schädlichen Link zu aktivieren.  

Verschlüsselung: Nach der Infektion beginnt die Ransomware, Dateien auf dem betroffenen System zu verschlüsseln oder mit Screenlockern zu sperren. Dies kann sowohl lokale als auch Netzwerkdateien betreffen. Durch die Verschlüsselung oder Bildschirmsperrung wird der Zugriff auf die Daten für den Benutzer unmöglich. 

 Lösegeldforderung: Nachdem die Dateien verschlüsselt wurden, wird dem Opfer eine Mitteilung angezeigt. Diese enthält in der Regel Informationen darüber, dass die Dateien verschlüsselt wurden und dass das Opfer eine bestimmte Geldsumme bezahlen muss, um die Entschlüsselungsschlüssel oder -software zu erhalten. Die Forderung erfolgt oft in Kryptowährungen wie Bitcoin, um die Zahlungen anonym zu halten.  

Zahlung: Falls das Opfer sich entscheidet, das Lösegeld zu zahlen, erhält es angeblich die erforderlichen Schlüssel oder Anweisungen zur Entschlüsselung der Dateien. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass die Angreifer ihr Wort halten und die Dateien wirklich freigeben. 

Wie erkennt man eine Ransomware?

Das Gefährliche bei einer Ransomware ist, dass man sie erst erkennt, wenn es zu spät ist. Grundlegend ist ein gesperrter Bildschirm oder sogar die Erpressung von Lösegeld, das Erste, was der Nutzer sieht. Generell kann ein Ransomware-Angriff von einem Virenscanner erfasst werden. 

 Eine ebenso erfolgreiche Methode ist der Einsatz eines guten IT-Monitoring-Tools. Dieses überwacht Ihre IT-Landschaft kontinuierlich und reagiert sofort, wenn Anomalien festgestellt werden.  

Viele Ransomware-Trojaner zerstören sich nach Ausführung ihres Jobs von selbst. In angedacht dieser Eigenschaft von Erpressungstrojanern lassen sich zu spät erkannte Angriffe schlecht beseitigen. Als proaktive Sicherheitsmaßnahmen empfiehlt es sich, Pentests durchzuführen, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen, sodass im Ernstfall kein bis geringen Schaden entsteht. 

Wie kann ich mich vor Ransomware schützten?

  1. Daten-Backup: Regelmäßige Backups Ihrer Dateien auf einem externen Laufwerk oder in der Cloud helfen Ihnen dabei, Ihre Daten im Falle einer Ransomware-Infektion wiederherzustellen. 
  1. Software-Updates: Aktualisieren Sie regelmäßig alle Softwareanwendungen, Betriebssysteme und Sicherheitssoftware. Aktualisierte Software schließt bekannte Sicherheitslücken und verringert somit das Risiko von Ransomware-Angriffen. 
  1. Vorsicht bei E-Mails: Seien Sie misstrauisch gegenüber E-Mails von unbekannten Absendern und öffnen Sie keine Anhänge oder klicken Sie nicht auf Links, es sei denn, Sie sind sich sicher, dass die E-Mail legitim ist. Ransomware verbreitet sich oft durch bösartige E-Mail-Anhänge oder Links, die täuschend echt aussehen können.  
  1. Netzwerksicherheit: Ein effektiver Ransomware-Schutz, ist der Einsatz von Firewalls und Intrusion Detection and prevention Systems (IDS), um den Netzwerkverkehr zu überwachen und verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. 
  1. Einschränkung von Zugriffsrechten: Beschränken Sie die Zugriffsrechte von Benutzern auf Netzwerkressourcen und Dateien. Vermeiden Sie die Verwendung von Administratorrechten für alltägliche Aufgaben, um das Risiko einer weitreichenden Infektion zu reduzieren. 
  1. Sicherheitsbewusstsein: Schulen Sie Benutzer im Umgang mit sicherheitsrelevanter Software und sensibilisieren Sie sie für die Risiken von Ransomware. Vermeiden Sie das Herunterladen von Dateien aus unsicheren Quellen und Websites. 

Welche Gefahren gehen von einer Ransomware aus?

Von Ransomware geht eine erhebliche Gefahr für Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen aus. Hier sind einige der Hauptgefahren, die mit Ransomware-Angriffen verbunden sind: 
 

Datenverlust: Ransomware verschlüsselt Dateien auf dem betroffenen System, was zu einem potenziellen dauerhaften Verlust von Daten führen kann. Ohne Zugriff auf die entschlüsselten Daten können wichtige Informationen, persönliche Dateien oder geschäftskritische Informationen unwiederbringlich verloren gehen.  
 
Finanzieller Schaden: Die Angreifer fordern Lösegeld in der Regel in Kryptowährungen wie Bitcoin. Selbst wenn das Opfer das Lösegeld bezahlt, besteht keine Garantie dafür, dass die Daten tatsächlich freigegeben werden. Finanzielle Verluste einschließlich des gezahlten Lösegelds sowie Kosten für die Wiederherstellung und Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen sind die Folgen. 
 
Betriebsunterbrechung: Ransomware-Angriffe können zu erheblichen Betriebsunterbrechungen führen, insbesondere in Unternehmen und Organisationen. Wenn wichtige Systeme und Dateien verschlüsselt sind, kann dies den normalen Geschäftsbetrieb erheblich beeinträchtigen, was zu Produktionsausfällen, finanziellen Verlusten und bei kritischen Infrastrukturen wie Krankenhäusern sogar zu lebensbedrohlichen Situationen führen.  
 
 
Vertrauensverlust: Für Unternehmen und Organisationen kann ein Ransomware-Angriff das Vertrauen der Kunden, Partner und Stakeholder beeinträchtigen. Der Schutz sensibler Daten ist von entscheidender Bedeutung, und ein erfolgreicher Angriff kann das Image und die Glaubwürdigkeit schwerwiegend schädigen.  
 
Sicherheitsrisiken: Ransomware-Angriffe weisen auf Sicherheitslücken in den betroffenen Systemen hin. Dies kann darauf hindeuten, dass andere Arten von Malware oder Hackerangriffen leichter durchgeführt werden können. Besonders Unternehmen sollten Ihre IT-Systeme mittels Schwachstellenscanner auf Sicherheitslücken überprüfen und Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um zukünftige Angriffe zu verhindern.  

Gefährdung personenbezogener Daten: Wenn Ransomware personenbezogene Daten verschlüsselt, besteht die Gefahr, dass sensible Informationen in die Hände von Cyberkriminellen gelangen. Dies kann zu Identitätsdiebstahl, Phishing-Angriffen und anderen Formen von Cyberbetrug führen. 

Ransomware-Attacken: Proaktive Schutzmaßnahmen gegen Ransomware

Ransomware bezieht sich auf die von Cyberkriminellen eingeleitete Manipulation, den Diebstahl und Verschlüsslung von internen Daten, um eine Lösegeldauszahlung zu erhalten.  

Um sich effektiv vor Ransomware zu schützen, ist eine proaktive Sicherheitsstrategie entscheidend. Dazu gehören regelmäßige Backups der Daten, die Verwendung zuverlässiger Sicherheitssoftware, das Aufrechterhalten von Softwareaktualisierungen, die Sensibilisierung der Mitarbeiter für Sicherheitsrisiken und die Implementierung von Sicherheitslösungen wie ein IDS/IPS.  

Geben Sie Hackern keine Chance – Investieren Sie in die Sicherheit Ihrer IT-landschaft, um Ransomware-Angriffe proaktiv zu erkennen und zu beseitigen. 

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