Auch die heißen Sommertage haben wir genutzt, um Enginsight weiter voranzubringen und damit eine noch umfänglichere Überwachung und Überprüfung von IT-Systemen zu ermöglichen. Die warmen Tage neigen sich dem Ende zu, der Herbst klopft an die Tür und wir können die während des Sommers erbrachte Arbeit ausrollen. Den Schwerpunkt unseres September-Updates haben wir auf unseren automatisierten Pentest gelegt. Zum einen wurde die Strukturierung der Audit Reports deutlich verbessert, außerdem der Funktionsumfang des Hacktors stark erweitert.
Neue Funktionen:
Verbesserungen:
Neue Funktionen
1. Der War Room
Der War Room übernimmt die Aufgabe, künftig alle in Penetrationstests gefundenen Sicherheitslücken, fehlerhaften Konfigurationen sowie möglichen Angriffspunkte von Zielsystemen und Anwendungen zu sammeln. Dies ermöglicht eine unmittelbare Gefahreneinschätzung der gesamten Infrastruktur auf einen Blick. Mithilfe umfangreicher Filterfunktionen können Sie sich die Ergebnisse nach Ihren eigenen Bedürfnissen sortieren, zum Beispiel nach dem Risikolevel der gefundenen Sicherheitslücken, nach Service oder Kategorie.
2. Neustrukturierung der Audit Reports
In den Audits Reports erhält der Nutzer eine deutlich verbesserte Auswertung der durchgeführten Penetrationstests. Auch hier finden sich unter dem Reiter War Room alle in dem entsprechenden Pentest aufgespürten Sicherheitslücken übersichtlich dargestellt, mitsamt der Filteroptionen.
3. Funktionsumfang des Hacktors erweitert
Die Softwarekomponente Hacktor ist für die Durchführung der automatisierten Penetrationstests verantwortlich. Sie ist nun in der Lage noch tiefer in das System einzudringen, wodurch die Erkennung von Sicherheitslücken, z. B. durch mangelhafte Konfigurationen oder veraltete Software, signifikant zugenommen hat. Im Detail finden Sie hierzu Erklärungen in der Dokumentation.
Der Hacktor ermittelt dabei automatisiert, welche Tests für das jeweilige Zielsystem herangezogen werden müssen. Dabei werden nur die Services geprüft, die auch von uns implementiert wurden. Das minimiert die Anzahl der False-Positive-Meldungen.
3.1 Erweiterte Bruteforce-Tests
Der Test der Anfälligkeit auf Bruteforce-Attacken, das heißt das automatisierte Ausprobieren von Passwörtern, prüft nun nicht mehr nur, ob ein Angriff erfolgreich ist, sondern versucht bei Erfolg, noch tiefer in das System einzudringen.
Für folgende Services wird der erweiterte Bruteforce bereits angeboten:
- SSH
- Telnet
- FTP
- MySQL
- Mongo DB
- Redis
- Maria DB
- Rabbit MQ
- PostgrSQL
- Webformes (Login-Formulare auf Webseiten)
3.2 Netzwerk-Sicherheitslücken-Scan (CVE)
Zusätzlich überprüft Hacktor nun die zur Bereitstellung der Services verwendeten Softwareversionen auf CVEs. Das gilt für jeden Service, der auf einem Ziel bereitgestellt wird (wie etwa FTP, SSH, MySQL, http, etc.). Es handelt sich dabei um einen netzwerkseitigen Flächenscan nach Sicherheitslücken.
3.3 Discovery der Dienste
Unabhängig davon, ob ein Bruteforce-Test erfolgreich ist oder nicht, werden die Services weiterführend getestet. Die Discovery-Test sind für die folgenden Services implementiert:
- SSH
- Telnet
- FTP
- MySQL
- Mongo DB
- Redis
- Maria DB
- Rabbit MQ
- PostgrSQL
- Webformes (Login-Formulare auf Webseiten)
Die Discovery-Analysen leisten beispielsweise: Bei Telnet testen Sie darauf, ob der Remote-Nutzer Root-Rechte hat. Bei MySQl zielt der Test darauf, ob ein anonymer Login möglich ist, ob der Standarduser Rechte für das Erstellen und Löschen von Datenbanken oder Privilegien besitzt und ob ein Zugriff auf Systeminternals möglich ist. Für die MongoDB werden ausgerichtet auf diese Technologie ähnliche Analysen wie bei der MySQL-Datenbank durchgeführt. Insbesondere wird dabei auf die bei MongoDB häufig vorkommende Lücke eines fehlenden Passworts getestet. Der Test des FTP-Services prüft, ob es möglich ist, mit einem anonymen oder Standard-Account Daten zu löschen, Verzeichnisse anzulegen oder aus der Directory auszubrechen, an die dieser eigentlich gebunden sein sollte. Gelingt es dem Nutzer in der Directory-Struktur zurückzugehen, würde ihm dies erlauben, das Passwort des Servers auszulesen.
3.4 Webbasierte Attacken
Ebenfalls in den Funktionsumfang des Hacktors aufgenommen wurden webbasierte Attacken auf Anwendungen. Er prüft nun auf die Möglichkeit von:
- Cross-Site-Scripting (XSS): das Einbetten von Angriffscode in einen vermeintlich sicheren Kontext.
- SQL Injection: das Einschleusen von Datenbankbefehlen über die Anwendung, die den Zugriff auf die Datenbank bereitstellt.
- File Inclusion: das Einbetten und Ausführen von Programmcode in den Webserver über Sicherheitslücken in Skript-basierten Webanwendungen.
- Command Injection: das Senden von Systemkommandos per Webrequest an einen Server, wie zum Beispiel einen Shutdown.
3.5 SSL/TLS Chiffren Scan
Der eingeführte Chiffren-Scan überprüft die Konfiguration der Zertifikate dahingehend, ob Chiffren zum Einsatz kommen, die nicht als sicher gelten. Angreifer versuchen, dies auszunutzen, um den Nutzer zum Aufbau einer Verbindung über eine unsichere Chiffre zu zwingen und so die Möglichkeit zu erhalten, Daten abzugreifen.
3.6 Überprüfung sicherheitsrelevanter HTTP-Header
Falls der Hacktor am Ziel eine Webanwendung vorfindet, prüft er nun auch die sicherheitsrelevanten HTTP-Header.
3.7 Überprüfung auf sensitive data leak
Dabei handelt es sich um Dateien, die sensitive Daten über ein Zielsystem preisgeben, wie etwa Passwörter oder Konfigurationsdaten. Weiterhin wird nach Datenbank-Dumps gesucht, die öffentlich erreichbar sind. Dies gilt für alle gängigen CMS-Systeme (z.B. WordPress, Drupal, Magento, Joomla, Typo3 und viele mehr).
3.8 Überprüfung auf common source leaks
Hacktor versucht, zu ermitteln, ob die Gegenseite Informationen preisgibt, die das Ziel potenziell angreifbar machen. Dazu zählen etwa erreichbare Konfigurationsdateien oder auch Logs.
Verbesserungen
1. Konfigurationen von Hosts hinzugefügt
Bereits im letzten Update haben wir ein Konfigurationsmanagement für Host eingeführt, um zu helfen, den Server bspw. gemäß BSI-Grundschutz-Vorgaben richtig zu konfigurieren. Den Katalog an Konfigurationen erweitern wir stetig. So wurden auch in diesem Update weitere Konfigurationen hinzugefügt.
2. Individuelles Planmanagement
Es ist nun möglich, nach individuellen Bedürfnissen zusätzliche Lizenzen zu einen Serverpaket hinzu zu buchen. So können Clients (für 4,99€/Monat) und Webseiten (für 9,99€/Monat) günstig und einfach in die Überwachung mit aufgenommen werden. Diese neuen Lizenztypen sind ab sofort unter den Addons zu finden.