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Digitale Souveränität: Mit sicherer IT punkten

Geopolitik und Technologie: Wie politische Konflikte den IT-Sektor beeinflussen

Bereits vor der Pandemie war klar, dass digitale Souveränität ein zentrales Thema für die Zukunft ist. Im Jahr 2019 nahm sie sogar einen festen Platz auf der politischen Agenda von Angela Merkel ein.  

Doch die Corona-Krise hat das Thema noch dringlicher gemacht: Der eingeschränkte Zugang zu wichtigen Technologien führte zu Engpässen, die die Wirtschaft erheblich belasteten. Ein Beispiel dafür sind die Lieferengpässe bei Halbleitern aus Asien, die in Deutschland 2021 ganze Produktionslinien zum Stillstand brachten. Der deutschen Wirtschaft bescherten dieses Stocken von Lieferketten allein im Jahr 2021 einen Schaden von 25 Milliarden Euro. (1) 

Die weltweiten Veränderungen, die durch geopolitische Spannungen und den Einfluss von Unternehmen wie SpaceX, Google, Meta und ihrer Akteure entstehen, werfen Fragen auf: Wer schützt unsere Daten? Wem können wir vertrauen? Und was bedeutet digitale Souveränität überhaupt? Diese Fragen sind in der heutigen, zunehmend vernetzten Welt relevanter denn je und die digitale Souveränität wird für Unternehmen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.  

Denn technologische Abhängigkeiten können sich in Zeiten politischer Spannungen schnell in ein Risiko verwandeln: 

Technologie als Machtinstrument: Länder investieren massiv in Schlüsseltechnologien wie 5G, künstliche Intelligenz und Cloud Computing, um ihre Wettbewerbsposition zu stärken. 

Exportbeschränkungen und Sanktionen: Politische Entscheidungen können den internationalen Handel mit IT-Komponenten erschweren, was zu Engpässen und Unsicherheiten führt. 

Datenhoheit als Sicherheitsfaktor: Staaten fordern zunehmend die Kontrolle über digitale Datenströme, um nationale Interessen zu wahren. 

Diese Entwicklungen machen deutlich: Die politischen Rahmenbedingungen beeinflussen direkt, wie Unternehmen ihre digitale Infrastruktur aufbauen und schützen können. In einem solchen Umfeld ist es essenziell, nicht nur auf kurzfristige Trends zu reagieren, sondern langfristig in eine unabhängige IT-Strategie zu investieren. 

Digitale Freiheit als Business-Vorteil: Warum Eigenständigkeit zählt 

Alle reden davon – aber was bedeutet digitale Souveränität eigentlich? Im Kern beschreibt eine Studie der Kompetenzstelle Öffentliche IT (ÖFIT) sie als die Fähigkeit von Individuen und Institutionen, ihre Rolle in der digitalen Welt selbstbestimmt, sicher und verantwortungsbewusst auszuüben. Das Ziel ist eine Wirtschaft, die handlungsfähig und zukunftsfähig bleibt – auch in einer zunehmend digitalisierten Welt. 

Es geht dabei vor allem um zwei zentrale Aspekte: Die Verfügbarkeit von Technologien und Daten sowie der reflektierte Umgang mit diesen Ressourcen.  

Digitale Souveränität bedeutet nicht, sich von der Welt abzuschotten, sondern die Freiheit zu haben, dort unabhängig zu handeln, wo es notwendig ist. Sie erlaubt es, die Gestaltungsmöglichkeiten in einer digitalen Welt zu erhöhen und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Umgang mit sensiblen Daten verantwortungsbewusst und sicher erfolgt. (2) Letztlich geht es bei digitaler Souveränität darum, die eigenen Werte und Rechtsordnungen als Grundlage für den digitalen Wandel zu etablieren. 

Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur selbst in der Hand haben, profitieren von mehr Flexibilität und Sicherheit. Anstatt auf externe Anbieter zu setzen, entscheiden sich immer mehr Firmen dafür, eigene Systeme aufzubauen – und das aus gutem Grund: 

Datenhoheit und Kontrolle: Eigene Rechenzentren und Cloud-Lösungen ermöglichen es, sensible Daten intern zu verwalten und vor unautorisierten Zugriffen zu schützen. 

Schnelle Reaktionsfähigkeit: Bei einem Sicherheitsvorfall sind interne IT-Teams meist schneller in der Lage, adäquat zu reagieren, als es externe Dienstleister könnten. 

Unabhängigkeit von politischen Entscheidungen: Nationale und internationale Regulierungen können den Zugang zu bestimmten Technologien einschränken. Wer eigenständig agiert, bleibt flexibler und handlungsfähiger. 
 
Business-Tipp: Schaffen Sie frühzeitig eine klare Strategie zur digitalen Souveränität, um nicht nur aktuellen Sicherheitsbedenken zu begegnen, sondern auch langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern. 

Angriffswellen abwehren: Cybersicherheit als Schlüssel zum Erfolg

Die Bedrohungslage im Cyberspace hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen, was Berichte des Statistischen Bundesamtes oder der europäischen ENISA (Anker auf den Absatz Sicherheitsstandards auf europäischer Ebene) zeigen. Cyberangriffe sind heute nicht mehr nur das Problem großer Konzerne – auch mittelständische Unternehmen geraten immer öfter ins Visier von Hackern. Zu den aktuellen Gefahren zählen (3, 4, 5): 

Ransomware: Angreifer verschlüsseln Unternehmensdaten und fordern Lösegeld, um den Zugriff wieder freizugeben. 

Phishing: Durch gezielte Täuschungsmanöver werden Zugangsdaten und vertrauliche Informationen erbeutet. 

DDoS-Angriffe: Überlastungen von Netzwerken können den Geschäftsbetrieb lahmlegen. 

Insider-Bedrohungen und Social Engineering: Nicht nur externe Hacker, sondern auch Mitarbeitende können Sicherheitslücken verursachen. 

Die Konsequenzen eines Cyberangriffs können gravierend sein: neben finanziellen Einbußen drohen auch Imageschäden und Vertrauensverluste bei Kunden. Ein Fallbeispiel inklusive entstehender Kosten finden Sie in unserem Blogbeitrag „Cybersecurity als Investition“. Deshalb gilt: Eine umfassende Cybersicherheitsstrategie ist heute mehr denn je ein Muss. 

Moderne Konzepte für eine sichere (digitale) Zukunft 

Um den immer raffinierteren Angriffen standzuhalten, sollten Unternehmen auf innovative Sicherheitsarchitekturen setzen. Hier einige Ansätze: 

Zero-Trust-Modell: Dabei gilt, dass keinem System oder Nutzer innerhalb des Netzwerks blind vertraut wird – jeder Zugriff muss verifiziert werden. 

Endpoint-Security: Alle Endgeräte, die auf Unternehmensdaten zugreifen, werden speziell geschützt, um Angriffsflächen zu minimieren. 

Künstliche Intelligenz und Machine Learning: Intelligente Algorithmen analysieren kontinuierlich den Datenverkehr und erkennen ungewöhnliche Aktivitäten frühzeitig. 

Blockchain-Technologien: Dezentrale und manipulationssichere Datenbanken erhöhen den Schutz von sensiblen Informationen. 

Experten-Tipp: Ergänzen Sie Ihre Sicherheitsstrategie durch regelmäßige Penetrationstests und Sicherheitsupdates – so identifizieren und beheben Sie Schwachstellen, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können. 

Zwischen Krisen und Chancen: Staatliche Rahmenbedingungen  

Die politische Landschaft und internationale Allianzen haben großen Einfluss darauf, wie Unternehmen ihre digitale Souveränität gestalten können. Staatliche Initiativen und Förderprogramme bieten wichtige Unterstützung. 

Viele Regierungen haben erkannt, dass eine robuste IT-Infrastruktur der Schlüssel zur wirtschaftlichen und nationalen Sicherheit ist. Daher gibt es zahlreiche Programme, die: 

Steuerliche Anreize für Investitionen in eigene IT-Systeme bieten 

Fördermittel zur Digitalisierung bereitstellen (z. B. in Deutschland vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz oder der KfW bzw. Förderprogramme der einzelnen Bundesländer (6, 7)) 

Gesetzliche Vorgaben zur Datenhoheit und IT-Sicherheit vorsehen (z. B. die NIS2-Richtlinie der Europäischen Union) 

Diese Maßnahmen erleichtern es Unternehmen und Organisationen, notwendige Investitionen zu tätigen und sich gegen geopolitische Risiken abzusichern.  

Sicherheitsstandards auf europäischer Ebene 

Auch überregional wird an einheitlichen Standards gearbeitet. Organisationen wie die EU setzen sich für gemeinsame Sicherheitsstrategien ein. So wurde bereits 2004 die Europäische Agentur für Cybersicherheit (ENISA) als eine unabhängige, öffentlich-rechtliche Institution der Europäischen Union gegründet. Zu ihren Aufgaben gehören: 

Entwicklung von Cybersicherheitsrichtlinien und -empfehlungen 

Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten bei der Verbesserung ihrer Sicherheitsmaßnahmen 

Zusammenarbeit mit anderen EU-Institutionen sowie internationalen Organisationen.  

Die ENISA setzt sich insbesondere mit der Entwicklung von Cyber-Risikomanagement und Sicherheitsstandards auseinander, überwacht die Umsetzung von Richtlinien und sorgt für deren Einhaltung. Insgesamt spielt ENISA eine zentrale Rolle bei der Schaffung eines sichereren und vertrauenswürdigeren Cyberspace in Europa.  

Enginsight hat sich schriftlich zur ENISA und damit zu den einheitlichen Sicherheitsstandards und Grundsätzen bekannt.  

Fazit: Jetzt ist die Zeit für digitale Selbstbestimmung

Die digitale Souveränität ist weit mehr als ein technologisches Schlagwort. Sie ist ein strategischer Imperativ, der über die Zukunftsfähigkeit deines Unternehmens entscheidet. In einer Welt, in der Cyberangriffe täglich neue Herausforderungen mit sich bringen und geopolitische Konflikte zunehmend auch den IT-Sektor beeinflussen, gilt: 

Eigenständige IT-Infrastrukturen bieten Flexibilität und Unabhängigkeit. 

Investitionen in Cybersicherheit schützen vor finanziellen und reputationsbezogenen Schäden. 

Kooperationen und staatliche Förderprogramme liefern wertvolle Unterstützung. 

Nur wer jetzt in die digitale Eigenständigkeit investiert, kann den Herausforderungen der Zukunft begegnen und sich als starker Akteur im globalen Wettbewerb behaupten. Die Zeit der Abhängigkeiten ist vorbei – es ist an der Zeit, den digitalen Kurs selbst in die Hand zu nehmen und proaktiv gegen Cyberbedrohungen vorzugehen. 

Bleiben Sie informiert, investieren Sie in innovative Technologien und nutzen Sie die Chancen, die sich durch eine souveräne IT-Landschaft ergeben. So sichern Sie nicht nur die Zukunft Ihres Unternehmens, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Stabilität in einem zunehmend komplexen digitalen Zeitalter. 

Setzen Sie ausschließlich auf Produkte, die den europäischen Standards entsprechen, übergeben Sie Ihre sensiblen Unternehmensdaten nicht in die Hände eines beispielsweise amerikanischen Unternehmens, das dem US CLOUD Act unterliegt. Ihre Daten könnten andernfalls US-Behörden zur Verfügung stehen.  

Enginsight bietet digitale Souveränität „Made in Germany“:  

Deutsches Security Operation Center (SOC): Ihre Daten bleiben innerhalb Deutschlands.  

DSGVO-konforme Speicherung Ihrer Daten: Garantierte Einhaltung deutscher Datenschutzstandards.  

Entscheidung, wo die Daten liegen: im eigenen Unternehmen oder bei einem beliebigen Hosting-Dienstleister/Rechenzentrum, oder beides (Spiegelung der Daten). 

Um Ihnen die Entscheidung für die passende Security-Lösung Made in Europa zu erleichtern, haben wir einige Security-Unternehmen und -Lösungen im Download aufgelistet. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und erhalten keine Provision für die Nennung ;). 



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